Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Willehad Groß Grönau

Glaubensbekenntnisse aus unserer Zeit

Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott,
der diese Welt geschaffen hat,
damit Glück und Frieden sich ausbreiten;
der es nicht zulassen will,
dass Menschen in Hunger und Elend bleiben
und sich gegenseitig töten.
Ich glaube, dass Gott die größte Macht hat
und dass ich mich auf ihn verlassen kann.
Ich glaube, dass Gott nicht nur ein Gott der Menschen,
sondern auch der Tiere und der Pflanzen ist.
Ich glaube, dass Gott für mich das Leben will und nicht den Tod,
die Freude und die Traurigkeit und dass er immer bei mir ist bis in alle Ewigkeit.

Ich glaube, dass Jesus so gelebt hat,
wie wir leben sollten. Er half den Menschen, heilte sie und verzichtete auf Gewalt.
Ihm waren alle Menschen gleich viel wert.
Er half denen, die in Not waren
und ist für die Menschheit gestorben.
Er ist auferstanden;
denn durch ihn
ist ein neuer Geist in die Welt gekommen.

Ich glaube an die heilige christliche Kirche,
dass keiner unterdrückt wird
und alle Menschen als gleich angesehen werden.
Ich glaube auch an den Heiligen Geist,
dessen Kraft in der Kirche wirkt
und uns alle beschützt, verbindet
und uns Mut gibt,
für Gerechtigkeit, Anerkennung und Frieden
in der Welt zu kämpfen.
Amen

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Glaubensbekenntnis

AG Junge Gemeinde Thomaskirche Wuppertal

Wir glauben an Gott.
Er ist der Vater Jesu Christi.
Er ist auch unser Vater.
Er hat die Welt geschaffen.
Er hat uns Menschen nach seinem Bild gemacht.
Alles Leben gehört ihm.
Er lenkt die Geschicke unserer Erde.
Ihm vertrauen wir uns an.

Wir glauben, dass Gott in Jesus Christus
zu uns gekommen ist.
Er hat wie wir als Mensch gelebt.
Er war jedem Freund und Diener zugleich:
Er half und heilte.
Auf Gewalt und äußere Macht hat er verzichtet.
Und darum musste er leiden,
darum starb er am Kreuz.
Aber Gott gab ihm neues Leben.
Durch seine Auferstehung wird uns klar,
wie sehr Gott die Menschen liebt.
Er will auch mit uns neu anfangen
und vergibt uns unsere Schuld.

Wir glauben, dass durch Jesus Christus
ein neuer Geist zu uns gekommen ist:
Gottes Heiliger Geist.
In ihm schließt Gott uns zusammen
zu einer weltweiten Kirche.
Von vielen Gefahren sind wir bedroht,
doch er nimmt uns die Furcht.
Er nimmt uns die Angst auch vor Tod und Gericht.
Er gibt uns den Mut,
uns in der Gemeinschaft seiner Freunde einzusetzen für Gerechtigkeit und Frieden.
Amen.

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Glaubensbekenntnis

Dorothee Sölle

Ich glaube, dass Jesus Christus war, was wir sein sollten:
Bruder und Freund aller, die ihn brauchten.
Weil er liebte, musste er leiden.
Weil er so weit ging, musste er sterben.
Aber er starb nicht umsonst und unterlag in Wahrheit nicht.
Er wird das letzte Wort behalten,
und alle, die Toten, die Lebenden und die Kommenden
müssen sich messen lassen an ihm.

Ich glaube, dass mit Jesus ein neuer Geist in die Welt kam,
der die verfeindeten Menschen miteinander sprechen lehrt
und ihnen zeigt, dass sie Geschwister sind;
der uns ermutigt, den Aufstand der Liebe gegen den Hass fortzusetzen;
der unser Urteil schärft,
die Verzweiflung überwindet
und aus Irrwegen des Lebens herausführt.

Ich glaube, dass mein Leben einen höchsten Sinn erhalten kann,
wenn ich mich an Jesus orientiere.
Dann schrecke ich nicht zurück
vor den Gefahren und Widersprüchen des Lebens.

Ich glaube, dass ich durch Jesus Christus erfahre, was Gott vermag.
So wie ich verdanken sich ihm alle Menschen,
auch wenn sie es nicht wissen.
So wie mich rief er die ganze Welt ins Dasein.
Ihm gehört die Welt,
ihm sind wir verantwortlich in allem, was wir tun.
Ich verstehe, was die Lebensaufgabe aller Menschen ist:
Frieden und Gerechtigkeit schaffen
Und Ehrfurcht vor allem Lebendigen zu spüren.
Amen.

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Glaubensbekenntnis

Dorothee Sölle

Ich glaube an Gott,
der die Welt nicht fertig geschaffen hat
wie ein Ding, das immer so bleiben muss;
der nicht nach ewigen Gesetzen regiert,
die unabänderlich gelten;
nicht nach natürlichen Ordnungen
von Armen und Reichen,
Sachverständigen und Uninformierten,
Herrschenden und Ausgelieferten.
Ich glaube an Gott,
der den Widerspruch des Lebendigen will
und die Veränderung aller Zustände
durch unsere Arbeit,
durch unsere Politik.

Ich glaube an Jesus Christus,
der Recht hatte, als er,
"ein Einzelner, der nichts machen kann",
genau wie wir
an der Veränderung aller zustände arbeitete
und darüber zugrunde ging.
An ihm messend erkenne ich,
wie unsere Intelligenz verkrüppelt,
unsere Fantasie erstickt,
unsere Anstrengung vertan ist,
weil wir nicht leben, wie er lebte.
Jeden Tag habe ich Angst,
dass er umsonst gestorben ist,
weil er in unsern Kirchen verscharrt ist,
weil wir seine Revolution verraten haben
in Gehorsam und Angst
vor den Behörden.
Ich glaube an Jesus Christus,
der aufersteht in unser Leben,
dass wir frei werden
von Vorurteilen und Anmaßung,
von Angst und Hass
und seine Revolution weitertreiben
auf sein Reich hin.

Ich glaube an den Geist,
der mit Jesus in die Welt gekommen ist,
an die Gemeinschaft aller Völker
und unsere Verantwortung für das,
was aus unserer Erde wird,
ein Tal voll Jammer, Hunger und Gewalt
oder die Stadt Gottes.
Ich glaube an den gerechten Frieden,
der herstellbar ist,
an die Möglichkeit eines sinnvollen Lebens
für alle Menschen,
an die Zukunft dieser Welt Gottes.
Amen.

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Glaubensbekenntnis einer Frau

Bärbel Wartenberg-Potter

Ich glaube an Gott,
der Frau und Mann zum Bilde Gottes schuf,
der auch die Welt schuf
und beiderlei Geschlecht
die Erde zu treuen Händen übergab.

Ich glaube an Jesus,
Kind von Gott,
von Gott auserwählt,
von Maria, einer Frau, geboren,
der den Frauen zuhörte und sie gern hatte,
der in ihren Häusern war,
der über das Reich Gottes mit ihnen sprach,
der Jüngerinnen hatte, die ihm nachfolgten
und ihn auch finanzierten.

Ich glaube an Jesus,
der mit einer Frau am Brunnen
über Theologie sprach
und ihr zuerst anvertraute,
dass er der Messias sei,
so dass sie hinging und in der Stadt
die große Neuigkeit herumsagte.

Ich glaube an Jesus,
der sich salben ließ von einer Frau in Simons Haus,
der die männlichen Gäste zurechtwies,
die sich darüber empörten.
Ich glaube an Jesus,
der sagte, dass man an diese Frau und ihre Tat
denken wird -
ein Dienst an Jesus.

Ich glaube an Jesus,
der eine Frau am Sabbat heilte
und sie wieder aufrichtete,
denn sie war ein Mensch.

Ich glaube an Jesus,
der von Gott sprach
als von einer Frau, die den verlorenen Groschen sucht,
als von einer Frau, die das Haus kehrt,
um das Verlorene zu finden.

Ich glaube an Jesus,
der Schwangerschaft und Geburt
mit Ehrfurcht ansah
und nicht als Strafe - sondern
als ein Geschehen,
wo sich eins aus dem anderen losreißt,
ein Sinnbild für Umwandlung;
wiedergeboren
aus dem Schmerz hinein in Freude.

Ich glaube an Jesus,
der von sich sprach
als einer Glucke,
die ihre Küken unter
ihren Flügeln versammelt.

Ich glaube an Jesus, der zuerst
Maria Magdalena erschien
und sie mit der aufrührenden Botschaft losschickte:
Geh und sag es den anderen ...

Ich glaube an den alles umfassenden Erlöser,
für den es weder Juden noch Griechen,
weder Sklaven noch Freie,
weder Mann noch Frau gibt,
denn wir sind alle eins in der Erlösung durch ihn.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die sich über die Wasser der Schöpfung
und über die Erde hinbewegt.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
den weiblichen Geist Gottes,
die uns wie eine Glucke geschaffen hat,
die uns zur Welt brachte
und ihre Flügel über uns deckt.

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Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott
die Kraft,
die uns wie am ersten Schöpfungstag
ins Leben ruft.

Und an Jesus Christus,
das Gotteskind,
von Maria zur Welt gebracht.
Das gottbegabte Menschenkind
hat mit Brüdern und Schwestern gelebt,
sie geheilt und aufgerichtet,
doch gelitten
unter den Menschen,
die an das Gesetz des Todes glaubten.
Ist hineingegangen
In die Mitte des Todes,
wurde von Menschen
in ein Grab getragen,
von Gott
neu ins Leben gerufen.
Er sitzt an der Seite
der Ohnmächtigen,
denen Gott Macht verleiht.
Von dort
kommt die Botschaft zum Leben
an die Lebenden und die Toten.

Ich glaube,
dass Gottes Geist
lebendig macht,
zur Liebe befähigt,
zur Vergebung ruft,
zur Wachsamkeit drängt
und zum Leben auffordert
ewig.
Amen

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Die Zehn Gebote mit neuer Erklärung

01 In meiner Nähe brauchst du dich von niemandem und nichts abhängig zu machen und unterkriegen zu lassen. So wie du bist, bist du o.k. Du bist frei, du darfst frei sein. Du darfst dich auch ändern.
Das heißt:
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir.

02 In meiner Nähe brauchst du dir von mir keine Vorstellungen zu machen. Denn als dein Befreier habe ich mich selbst vorgestellt. Du bist frei, neue Erfahrungen mit mir zu machen. Deine Bilder von mir brauchen dir nicht den Blick für mich zu verstellen.
Das heißt:
Du sollst dir kein Bild von mir machen.

03 In meiner Nähe brauchst du meinen Namen nicht gegen andere einzusetzen. Denn ich bin auf deiner Seite, aber nicht gegen andere. Du bist frei, eigene Erfahrungen mit mir zu machen. Du darfst kritisch sein gegenüber allen, die in meinem Namen reden oder handeln.
Das heißt:
Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

04 In meiner Nähe kannst du zu dir selbst kommen. Du hast Zeit und Ruhe. Du bist frei, dich daran zu freuen. Du bist eingeladen, zusammen mit anderen in meiner Gemeinde meine Nähe zu feiern.
Das heißt:
Du sollst den Feiertag heiligen.

05 In meiner Nähe können Eltern und Kinder einander annehmen. Du bist frei, dich in die Rolle des anderen zu versetzen. So könnt ihr euch bei aller Kritik achten und ehren. Du möchtest von deinen Eltern ernst genommen werden; darum tu du es auch!
Das heißt:
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir's wohlergehe und du lange lebest auf Erden.

06 In meiner Nähe kannst du wachsen und dich entfalten. Du bist frei, andere groß werden zu lassen, ihr Leben zu schützen und zu fördern. Du möchtest nicht von anderen runter-, klein-, kaputt-, fertig-gemacht werden. Darum tu du es auch nicht!
Das heißt:
Du sollst nicht töten.

07 In meiner Nähe kannst du deinem Partner/deiner Partnerin vertrauen. Du bist frei, zärtlich und behutsam mit ihm/ihr zusammenzusein. Du möchtest nicht, dass andere deine Freundschaften zerstören; darum tu du es auch nicht!
Das heißt:
Du sollst nicht ehebrechen.

08 In meiner Nähe hast du mehr als genug. Du kannst auf deine Kosten kommen, aber nicht auf Kosten anderer. Du bist frei, für dich zu behalten und mit anderen zu teilen. Du möchtest nicht, dass andere sich auf deine Kosten bereichern; darum tu du es auch nicht.
Das heißt:
Du sollst nicht stehlen.

09 In meiner Nähe kannst du die Vorzüge anderer entdecken. Du bist frei, sie anderen weiterzusagen. Du möchtest nicht, dass andere Gerüchte über dich verbreiten; darum tu du es auch nicht!
Das heißt:
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

10 In meiner Nähe kannst du deine Begabungen entdecken. Du bist frei, sie mit anderen zusammen zu genießen. Darum brauchst du auf andere nicht neidisch zu sein. Du möchtest nicht, dass dir andere etwas neiden; darum tu du es auch nicht!
Das heißt:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.

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