Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Willehad Groß Grönau

Andacht zu Pfingsten

Einer der ersten neuen Begriffe, die wir in der Corona-Krise gelernt haben, heißt „systemrelevant“. Als systemrelevant wird das und werden die Personen und Gruppen in der Bevölkerung bezeichnet, die die Bereiche des öffentlichen Lebens aufrechterhalten, ohne die alles zusammenbricht: Pflegekräfte und Ärzte, Feuerwehr und Rettungsdienste, Polizisten, Katastrophenschutz und Bundeswehr, Verkäuferinnen und Kassierer in Supermärkten, Busfahrer, Lehrer und Erzieherinnen.

In dieser Krise, in der die Menschen sich ängstigen vor Ansteckung mit der Krankheit oder vor den persönlichen Folgen der Pandemie wie Verlust der wirtschaftlichen Existenz, in der, wie seit kurzem betont wird, auch Kinder und Jugendliche unter starkem seelischen Druck stehen mit seinen Folgen wie Depressionen oder Gewichtszunahme, in dieser Situation, in der die Menschen Hoffnung und Ermutigung nötig haben, stellt sich die Frage nach der Systemrelevanz der Kirche. Von der Politik und von den Medien sind die Menschen anfangs eher aufgefordert worden, bitte keine Gottesdienste zu feiern. Später änderte sich das. Man setzt nun auf Hygienekonzepte.

Natürlich ist die Kirche systemrelevant, denn wir als ChristInnen geben die Botschaft weiter, die den Menschen Hoffnung, Ermutigung und Hilfe gibt, die wir gerade in der jetzigen Zeit so nötig haben: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ (2 Tim 1,7)
Gottvertrauen haben wir nämlich besonders nötig in dieser Zeit, um der Ängstlichkeit etwas entgegenzusetzen. Der Überängstlichkeit vor dem Virus, einer angstbesetzten Impfskepsis, der Angst, zu kurz zu kommen mit meinen Rechten nach Freiheit oder von den anderen übersehen zu werden.
Der Geist der Liebe, der Kraft und der Besonnenheit ist das, was wir gerade dringend brauchen, um solidarisch und hoffnungsfroh bald unser „normales“ Leben zurückzugewinnen.

 Pastorin Samone Fabricius

 

Komm, Heiliger Geist
Wie ein Brausen
von oben,
das uns wachrüttelt –
und uns hellhörig macht
für die Ängste und Sorgen
unserer Mitmenschen.

Wie ein Wind
von draußen,
der uns bewegt –
und uns lebendig macht
für die Herausforderungen
unserer Zeit.

Wie ein Feuer
in uns,
das uns entflammt –
und uns glühend macht
für die Botschaft
deines Evangeliums.
(Kurt Rainer Klein)

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Der Herr segne dich und behüte dich!
Er erhebe sein Angesicht über dir und sei dir gnädig!
Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!

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